Pavlos Fyssas, ein 34-jähriger Antifaschist und Hip-Hop-Künstler (Killah P), wurde von Xrysi Avgi- Mitgliedern (Neonazis) in Keratsini, einem Arbeiterviertel in Piräus, ermordet.
Aus einem Augenzeugenbericht: “Gegen 24:00 Uhr wurde eine Gruppe von 15-20 Faschist*innen, bekleidet mit schwarzen T-Shirts und Militär-Hosen und -Stiefeln, an der P. Tsaldari Straße abgesetzt. Zu der Zeit lief Killah P mit seiner Freundin zu Fuß in Begleitung eines anderen Paares, als er von den Faschisten*innen entdeckt wurde. Diese schrien: “Was hast du hier zu suchen, du weißt es gibt keinen Platz für dich hier in dieser Gegend.”
Die Faschist*innen jagten die beiden Paare die P.Tsaldari Strasse runter in Richtung GR. Lampraki Avenue. Dort kamen aus einer anderen Straße eine neue Gruppe von ungefähr 10 Neonazis der Xrysi Avgi, welche die Gejagten umzingelten. Dann fuhr ein Auto in entgegengesetzter Richtung die Einbahnstraße hoch, hielt an, der Fahrer stieg aus und stach Killah P einmal ins Herz und einmal in den Bauch (der Einstich auf seinen Bauch hatte Form eines umgedrehten “L”).
Die ganze Szene fand in Anwesenheit der DIAS Polizei-Einheiten statt (Motorrad Cops), die erst im Nachhinein und erst als ein Großteil der Faschist*innen sich entfernt hatten, eingriffen und den Mörder verhafteten (laut einigen Zeugen deutete Killah P noch im Schockzustand auf den Mörder, was zu dessen Verhaftung führte – ein 45-jähriger mit einem Messer in der Hand, von anderen Augenzeugen als Anhänger von Xrysi Avgi identifiziert.) Der Krankenwagen kam erst nach 35 Minuten und Pavlos (Killah P.) wurde im Nikaia Krankenhaus für tot erklärt.”
Ein Aufruf zu einer Versammlung am Tatort wurde für heute 18:00 Uhr ausgerufen. (P. Tsaldari Straße 60, (von Athen, mit den öffentlichen Bus B18 von Ralli-Salaminas oder Γ18 von Gr. Lampraki, von Piräus über öffentliche Bus 824 oder 826)). Es gibt auch Aufrufe zu Demonstrationen in Thessaloniki: 10 Uhr LehrerInnen Demo, 16 Uhr in der Abteilung für Physik auf dem Campus der AUTH Universität, 18 Uhr Demonstration am “Kamara” in der Egnatia Straße. In Mytilene, Insel Lesbos, um 18 Uhr auf dem Sappho-Platz, in Patras, um 10 Uhr auf dem Olga-Platz, in Larissa um 10 Uhr im 1. Lyzeum und um 10:30 Uhr zur LehrerInnen Demo, in Komotini und vielen anderen Städten wird es um 18 Uhr auch Demonstrationen geben.
Es ist kaum verwunderlich das die griechische Polizei mal wieder nichts tat um die Nazigewalt von Xrysi Avgi (Goldene Morgenröte, die bei Kapitalist*innen, der Regierung und der Kirche in Griechenland grosse Unterstützung genießt und die als hilfsbereite Schlägertruppe gegen Kämpfer*innen, Arbeiter*innen und Arme gesehen wird; ferner wählen über die Hälfte der Polizeikräfte diese offen neonazistische Partei) zu verhindern, wenn sie nicht sogar aktiv teilnimmt oder bei der Aktion deckend eingreift, die aussah wie eine Todesfalle für einen bekannten Radikalen, Mitglied der Metallbau-Gewerkschaft und AntiFa Hip Hop Künstler in einem Arbeiterviertel. Ganz in der Nähe des Ortes wurden vor ein paar Tagen 8 Mitglieder der Kommunistischen Partei (KKE) ebenfalls brutal von Xrysi Avgi -Nazis überfallen.
Es ist auch kaum verwunderlich, dass die Massenmedien, die von Darlehen und Hilfen der Regierung am Leben gehalten werden, dazu schweigen oder das Attentat als einen Streit nach einer Auseinandersetzung über Fußball darstellen. Es sind die gleichen Massenmedien, die jede menschenfeindliche Aktivität von Xrysi Avgi als „Opposition gegen die Fehler des Systems“ beschönigen und diese in letzter Zeit als einen realistischen Regierungspartner für die Zukunft darstellen.
Sie sprechen natürlich mit der Stimme ihrer Besitzer, die gleichen wenigen Familien von Kapitalisten, Besitzern einer Unmenge von Tankern, Banken, und Hotels, die die rechte Regierung und ihr verbrecherisches kleines Gegenstück auf den Straßen Xrysi Avgi unterstützen. Eine goldene Gelegenheit um die Rechte der Arbeiter loszuwerden und Griechenland in ein richtiges Arbeitslager unter nationalistischen und religiösen Kitsch zu verwandeln.
Nicht zu vergessen ist die Tatsache dass es um die gr. Regierung und ihre Nazipartner zur Zeit schlecht aussieht, sogar nach den Angriffen im größeren Ausmaß gegen Anarchist*innen, Streikende, Hausbesetzungen, und Arbeiter*innenkämpfe scheint es, dass die Bewegungen schrittweise durch die jetzigen Streiks im Bildungs- und Gesundheitswesen usw. wieder vorankommen.
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